Der Zugang zur eigenen Intuition, Inspiration und Kreativität - Teil 1
Wenn wir beginnen, uns mit unserer Intuition aktiver und achtsamer zu beschäftigen, realisieren wir oft schnell, wie vielseitig und mehrschichtig wir als Menschen sind. Wir stellen weiter fest, dass wir uns oft nur von einer Seite betrachten, uns nur mit einem gewissen Bild, welches wir selbst von uns haben, identifizieren und wir Ressourcen und Qualitäten besitzen, die nicht oder nur wenig an die Oberfläche kommen.
Wir beginnen auf eine erfahrende Art zu verstehen, dass unser Verstand ein Teil unsere ganzheitlichen Bewusstseins ist, genau so wie unsere Intuition; wir allerdings noch andere Teil in uns haben, welche zu unserem Bewusstsein beitragen, wie unsere Emotionen, unser Körperbewusstsein und unsere innere Stimme, welche losgelöst vom Verstand funktioniert.
Intuition versus Inspiration: Intuition Im Kopf (= Hirn) werden jede Menge Informationen, Daten und Wissen abgespeichert - bewusst und unbewusst. Dieses von Emotionen freie Daten-Reservoir bildet die Grundlage für die Entstehung von Intuition. Auslöser und Impulsgeber der Intuition wiederum ist das Bauchgefühl. Das Bauchgefühl wiederum entsteht aufgrund unserer Erfahrungen. Unser Unterbewusstsein ist hier auch stark involviert, sodass eben auch ein unangenehmes Bauchgefühl entstehen kann, wenn wir in der Vergangenheit eine schlecht Erfahrung gemacht haben, unsere Unterbewusstsein diese Erfahrung in einer gegenwärtigen Situation welche der vergangenen ähnelt, noch "oben schiesst"; dies in unseren Verstand, welcher wiederum ein Gefühl in uns kreiert, welches uns dann am ende dieses Mechanismuses ein Bauchgefühl gibt. So entstehen unter anderem Traumata, Blockaden sodass wir teilweise in Kreisläufen verharren, welch uns nicht gut tun. Genau so geht es den anderen Weg herum; wenn wir positive und stärkende Erfahrungen machen, merkt sich unser Unterbewusstsein dies. Wenn wir in der Gegenwart nun in ähnliche Situationen kommen, wird unser Unterbewusstsein uns Signale über unseren Verstand, unser Gefühl und letztendlich über unsere Intuition senden und uns bestärken, eine gewisse Entscheidung zu treffen.
Es ist nun über die Förderung der Intuition unsere Aufgabe, nicht nur diese Kreisläufe zu erkennen, sondern auch zu verstehen, welche Kreisläufe uns bestärken und welche uns blockieren, sodass wir uns mehr und mehr auf unsere Intuition in dem Sinne verlassen können, dass sie uns dient und wir unsere Ressourcen voll nutzen können. Die Intuition ist also ein Zeiger, ein Orientierungspunkt, welchen wir uns zu nutzen machen können, die innere Klarheit und unsere Selbstreflektion zu fördern, Blockaden und Ängste zu erkennen und somit zur allgemeinen Stärkung unserer Sozialkompetenzen und unserem authentischen Ausdruck führen.
Die Intuition ist eher geradlinig, rational und antwortet mit Ja und Nein, basierend auf den vergangenen Erfahrung und unserem gesammelten Wissen. In der klassischen Literatur wird oft gesagt "hör auf dein Bauchgefühl" oder hör auf deine Intuition. Eigentlich ist dies nicht ganz korrekt denn es ist die Inspiration welche die innere Sprache lebendig macht. Die Intuition kann oder ist aber ein Verbündeter der Inspiration. Das Bauchgefühl ist dann zusätzlich auch nur dann ein förderlicher Anleiter, wenn wir den wahren Bauchgefühl folgen und nicht den darum liegenden Prägungen, welche nicht immer förderlich sind. Daher braucht es hier einen Zwischenschritt in der Reflektion, bei welchem wir uns der Kreisläufe wie vorher-und oben beschrieben, bewusst werden und den Impulsen unseres Bauchgefühles folgen, die uns schlussendlich auch dienen.
Bildquelle: https://karrierebibel.de/sozialkompetenz/
Inspiration
Bei einer gesunden, geklärten und gut funktionierenden Intuition fliesst bestenfalls die Inspiration mit ein. Die Inspiration findet ihre Grundlage nicht nur in den Erfahrungen aufgrund der gesammelten Erfahrungen, Daten und Wissen wie bei der Intuition. Das Inspirationsfeld greift auf alle Aspekte unserer Existenz zurück: auf unser Unter-wie Überbewusstsein (auch höheres Bewusstsein genannt oder die Weisheit des innere Buddhas, der Zen-Zustand etc.), auf unsere Emotionen, Erfahrungen in ihrer Gesamtheit aber natürlich auch auf Prägungen zurück. Der Unterschied zur Intuition ist allerdings, das die Inspiration komplett frei von Wertung und Beurteilung ist. Die Inspiration ist alturistisch, vorurteilsfrei, komplex, mehrschichtig und dient immer dem höchsten Wohl des Menschen. Es ist das losgelöste Bewusstsein in uns, welches sich nicht nur auf gesammeltes menschliches Wissen und unserer Erfahrung verlässt, sondern einen tieferen/höheren Impuls mit einbringt.
Der Weg von der Intuition zur Kreativität und Inspiration
Damit wir von unserer eigenen Inspiration schöpfen können, ist es in erster Linie und in einem ersten Schritt wichtig, die eigene Intuition im ersten Schritt zu erkennen und was diese uns mitteilt. Auf welcher Grundlage triffst du deine Entscheidungen? Sind sie kopflastig oder geprägt von Ängsten oder aber fliesst die Intuition mit kreativen, inspirativen Impulsen zusammen und entfaltet sich zu deinem Wohl. Erst, wenn wir dann in diesem Prozess differenzieren können, auf welcher Grundlage wird durchs Leben gehen und welchen Impulsen wir im Alltag letztendlich intuitiv und impulsiv folgen, können wir eine produktiven, fördernde und positive Richtung mit ins Spiel bringen, insofern wir dies bisher nicht getan haben.
Die Förderung der eigenen Intuition verhilft uns also, unsere Sozialkompetenzen wie beispielsweise unsere Kommunikations-und Kritikfähigkeit aber auch unsere Empathie und Selbstreflektion zu stärken. An vorderster Stelle fördert die Stärkung der eigenen Intuition unsere Authentizität und innere Klarheit. Wir fangen an Entscheidungen im Leben zu treffen, hinter denen wir nicht nur geistig sondern auch gefühlsmässig zu 100% vertreten können. Sie fühlen sich "rund" an, ganz egal, ob es gerade eine gewagte oder eine angenehmen Entscheidung benötigt. Der innere Kampf ob etwas richtig oder falsch war oder ist, wird schwächer, weil wir durch geklärte, gesunde Anwendung unserer Intuition, ganzheitlichere Entscheidung beginnen zu treffen. Die Kreativität und Inspiration wird lauter und wir gewinnen Vertrauen in kreative und inspirative Prozesse und Entscheidungen, selbst dann, wenn wir das Endresultat davon noch nicht kennen.
Wir alle kennen das berühmte, spontane Bauchgefühl oder die plötzlichen kreativen Gedankenblitze. Das unerwartete auftauchen von interessanten und guten Ideen. Die Frage ist, ob wir diesen erhebenden und bestärkenden Impulsen letztendlich auch folgen oder wir stattdessen den Impulsen unseren negativen Prägungen und Gewohnheiten den Vortritt geben, denn auch diese finden wie bereits erwähnt, ihren Weg in unser Bauchgefühl.
Tools und Werkzeuge
Es gibt viele Tools und Werkzeuge die eigenen Intuition, Kreativität und Inspiration zu fördern. Die Förderung der Intuition ist keine 1x Sache oder 1x gelernt und wird abgeschlossen wie ein Lehrgang. Die Intuitions-und Inspirationsförderung ist ein immerwährender Prozess durchs ganze Leben, bei welchem wir die Möglichkeit haben, immer tiefer und breiter in ein ganzheitliches Verständnis des Lebens und unserer Existenz als Menschen zu gelangen. Dabei kann ein angenehmer Fluss im Leben entstehen, indem wir das Leben wirklich leben statt es uns zu erkämpfen.
Im diesem Blogs stelle ich dir ein paar Werkzeuge zusammen, gekoppelt mit Wissen aus meiner eigenen Praxis-und Lebenserfahrung. Wichtig bei fast allen Werkzeugen ist, diese regelmässig anzuwenden und sie wo es geht in den Alltag zu integrieren. Das Training der Intuition ist vergleichbar mit Körperübungen; Umso regelmässiger du etwas tust, umso mehr stabilisiert und vertieft sich dein Wissen, deine Erfahrung und dein Vertrauen in das was du tust.
Nicht für jeden funktioniere die gleichen Werkzeuge und Übungen auch gleich gut. Suche dir einige Werkzeuge aus, die du umsetzten kannst und auch möchtest. Wähle in einem ersten Schritt jene, welche dich motivieren, dich anziehen, dir leichter fallen, falls du erst gerade damit beginnst. Wähle jene, bei welchen dir dein Impuls sagt "ja das versuche ich". Da hast du auch bereits in der Auswahl der Werkzeuge eine erste Übung drin: Verlass dich auf den ersten Impuls und nicht auf dein Kopfkino. Wähle nicht aus einem ängstlichen, unsicheren Ort, sondern wähle ganz selbstbewusst. Du kannst dabei nichts falsch machen.
Werkzeuge zur Förderung der Intuition
Achtsamkeitsübung mit Aufstellungen - Die "Blätterübung" Diese Übung ist sehr einfach und kann in sämtlichen Situationen und auch mit anderen Wörter oder Sätzen eingesetzt werden. Als Beispiel nehmen wir hier das Üben vom Wahrnehmen des Selbstes. Im Alltag sind wir ständig kollektiven Felder und Situationen ausgesetzt, in welchen wir oft alles mögliche Wahrnehmen, nur nicht uns selbst. Wir verlieren uns und unser Gefühl für uns in der Masse. Diese Übung fördert das Gefühl für das eigene Selbst. Umso bewusster ich über mein Selbst-Gefühl werde, umso stärker wird es. Wie fühle ich mich überhaupt an, wenn ich nicht denke oder funktioniere. Schreib dafür das Wort "Selbst" oder "Ich" auf ein Blatt Papier. Stehe nun auf dieses Blatt und lass dieses Selbst Gefühl vom Blatt zu dir aufsteigen. Stelle dir dabei vor, dass deine ganze Persönlichkeit auf diesem Blatt Papier vorhanden ist und dich beginnt einzuhüllen. Alles anderen von aussen was dich beschäftigt verblasst für einen Moment und ist gerade nicht wichtig. Du musst hier nichts aktives tun, sondern es passieren lassen. Wer bin ich oder besser wie fühle ich mich als Mensch denn an, wenn ich nicht denke und mich für einen Moment nicht über mein gewohntes Selbstbild definiere. Diese Übung bringt dich zu deinem Wesenskern, losgelöst von Prägungen und Vorstellungen.
Ja und Nein im Körper fühlen - die intuitive Sprache verstehen lernen Die gleiche Übung wie diese oberhalb, kannst du auch mit Blätter machen, auf welchen Ja oder Nein steht. Schreib auf ein Blatt Ja, auf das andere Nein. Stelle im erste Schritt noch keine Fragen. Stelle dich auf das JA Blatt und schau wie sich ein JA in dir anfühlt ohne dabei eine offene Frage zu stellen. Das gleiche machst du mit dem Nein Blatt. Wenn du hier ein gutes Gefühl für Ja und Nein etabliert hast, kannst du beginnen mit einer Frage in diese Übung zu gehen. Schreib die Frage auf ein Blatt. Steh nun auf das Blatt und schau ob da Ja oder Nein Gefühl sich zeigt.
Klarheit und Vertrauen fördern Rufen eine Situationen ins Gedächtnis, in denen dein intuitives Urteil dich zur richtigen Entscheidung geleitet hat – Entscheidungen, die du nicht bereut hast, weil du diese etwa aus Angst getroffen hättest, sondern aus deinem Gefühl, aus deinem Impuls, aus deinem Bauchgefühl heraus. Das stärkt das Vertrauen in die eigene Intuition
Meditative Zustände - Was unsere Hirnwellen bewirken Meditative Zustände eignen sich hervorragen um tiefer zu tauchen. Aufgrund des veränderten Bewusstseinszustandes kreieren wir mehr Alpha und Theta Hirnwellen. In diesen Zuständen finden auch Hypnosen statt weil sich hier das Bewusstsein öffnet. Physisch gesehen wird der frontale Cortex gedimmt, welcher für das logisch-rationelle Denken zuständig ist. Wenn wir diesen durch meditative Zustände dimmen, gelangen wir mehr in die kreativ-inspirativen Zustände in welchen unsere Kreativität und Inspiration viel besser und freier fliessen kann. Daher sind z.B. Kinder oder auch Künstler sehr oft in Alphazuständen wenn sie kreativ ist. Dies ist wissenschaftlich nachgewiesen und kann anhand von EKGs gemessen werden. Das etablieren und trainieren dieser Zustände verhilft unseren kreativ-inspirativen Wellen, sich mehr und mehr auch im Alltag durchzusetzen und hilft uns somit, mehr in Verbindung und Fluss mit unseren inneren kreativ-inspirativen Teilen zu sein. Auch vergrössert sich der Teil des Bewussten im Vergleich zum Unbewussten. Wir dehnen uns sozusagen in unbewusste Felder aus. Uns werden dadurch Dinge bewusst, welche vorher unbewusst waren. Wir werden also allgemein bewusster durch die Öffnung des Bewusstseins. Es ist wie ein Band: wenn wir es regelmässig dehnen bleibt es dehnbarer und flexibler und verharrt nicht in der gleichen Position wenn wir Flexibilität benötigen.
Lenkung der Aufmerksamkeit - Klarheit über das eigene Warum gewinnen Wo bin ich den ganzen Tag mit meiner Aufmerksamkeit: Bin ich bei mir, bin ich immer im Aussen und Beobachte andere. Bin ich in meinem Gedankenkarussell gefangen. Folge ich meinen Gefühle und wenn ja welchen. Bekomme ich Bilder, Farben und Impulse welchen ich folge oder nicht folge. Warum folge ich Impulsen nicht usw. Trainiere
Aufschreiben der Erfahrungen - Reflektions Arbeit
Dieser Punkt ist an und für sich selbsterklärend. Was hier mit der Zeit und mit etwas Übung mit einfliessen kann, das während des Aufschreibens plötzlich inspirative Impulse kommen. Wenn ja, schreib dir diese ebenfalls auf. Man nennt diese Form von Inspiration "Inspiriertes Schreiben"
Kreativität
Sei oder werde kreativ. Tu etwas, bei welchem du nicht grossartig denken musst, dich erfüllt, dir Spass macht ohne dabei ein Ziel zu haben
Unternehmungen und Reisen ohne grossartige Planung
Fördere dein Vertrauen in dem du Erfahrungen von Unternehmungen sammelst, bei welche du nicht grossartig geplant hast und du deinen Impulsen gefolgt bist. Was kommt dabei heraus? War die Reise anstrengend, war es entspannt oder angespannt, war es lösend und befreiend? War es "wie eine Fügung" und voller Synchronizität? Beobachte, ohne dich zu verurteilen oder zu bewerten. So stellst du auch fest, was für Impulsen du folgst; folge ich der Sicherheit, der Angst, der Neugier, der Freude. Folge ich also letztendlich der Intuition und Inspiration die mir dient oder sind da noch Prägungen drin, die meine Impulse beeinflussen, die mich aus dem positiven Fluss der Intuition und Inspiration bringen.
Ich möchte den Blog mit einem förderlichen Mindset abschliessen: Wir sind uns aus unserer kollektiven Prägung und unserem Verstand gewohnt, immer sofort eine Antwort parat haben zu wollen oder zu müssen. Die Intuition sowie auch die Kreativität und Inspiration sprechen nicht in einer gradlinigen Sprache mit uns, so, wie es der Verstand tut. Wenn wir uns dies bewusst machen und lernen, unseren Fokus auch mal einen Moment weg von der logisch-kühlen und gradlinigen Kommunikation zu nehmen und der kreativ-inspirative Kommunikation Raum geben, lernen wir wieder ganzheitlichere Ansätze in unser Leben zu integrieren, von welchem nicht nur wir selber sondern auch unser ganzes Umfeld, sei dies beruflich oder privat, profitieren können. Im nächsten Blog gehe ich auf die einzelnen Sozialkompetenzen (s. Bild oben) ein und wie wir diese mit einem ganzheitlich-menschlichen Ansatz sowie durch Förderung unserer Intuition und Inspiration, im Alltag beruflich wie privat, fördern, vertiefen und optimieren können. Dazu gehören nebst innerer Reflektionsarbeiten, auch systemisch-lösungsorientierte sowie auch praktische Ansätze, mit dazu.
Ich wünsche dir viel Freude bei der Umsetzung. Habe den Mut, das Ungewöhnliche und Ungewohnte zu erkunden.
Anja Steiner
Beratung & Begleitung
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